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Eiderstedt droht die Isolation – FDP Nordfriesland fordert dringenden Kurswechsel bei Brückenplanung

Tönning / Nordfriesland – Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins Infrastruktur Vestkysten / Westküste e. V. wurde am 11. Juni 2025 bekanntgegeben: Die Eiderbrücke bei Tönning soll ab dem Jahr 2027 für mindestens zwei Jahre voll gesperrt werden – ohne bereits konkrete Planungen für eine Ausweichmöglichkeiten zu nennen. Diese werden erst einmal auf die lange Bank verschoben. Diese Information stammt von einer Vertreterin des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV SH).

Über 10.000 Fahrzeuge pro Tag nutzen diese zentrale Verbindung – darunter Pendler, Gewerbetreibende, Urlauber, Rettungsdienste und Pflegedienste. Eine zweijährige Vollsperrung ohne Behelfsbrücke oder etappenweise Bauweise hätte gravierende Folgen für die Erreichbarkeit der Halbinsel Eiderstedt – sowohl wirtschaftlich als auch infrastrukturell.

Petra Tiessen, tourismuspolitische Sprecherin der FDP Nordfriesland und selbst Unternehmerin aus der Region, warnt: „Die Brücke ist nicht nur ein Bauwerk – sie ist Lebensader für Eiderstedt. Zwei Jahre Vollsperrung ohne tragfähige Alternativen gefährden nicht nur Unternehmen, sondern auch die Grundversorgung der Menschen in der Region.“

Tiessen hat am Wochenende eine Petition gestartet, die bereits 635 Unterschriften gesammelt hat (Stand: 18.06., 17:00 Uhr) – ein deutliches Zeichen, wie groß die Sorge in der Bevölkerung ist.

Michael Seidelmann, verkehrspolitischer Sprecher der FDP Nordfriesland, ergänzt: „Es darf nicht sein, dass mindestens 24 Monate die Wirtschaft und der Tourismus in Nordfriesland belastet werden. Wir sind Ferienregion und auf die Gäste als Wirtschaftsfaktor angewiesen.“

Die FDP Nordfriesland und die FDP-Kreistagsfraktion fordern deshalb:

1. Eine sofortige Neubewertung der aktuellen Planungen.

2. Die ernsthafte Prüfung alternativer Lösungen – etwa eine temporäre Ersatzbrücke oder Bauabschnitte mit teilweiser Freigabe.

3. Eine verlässliche Notfallstrategie für medizinische und pflegerische Versorgung während der Bauzeit.

4. Die transparente Einbindung der betroffenen Kommunen, Unternehmen und Bürger.

Hintergrund: Schon heute führen zweitägige Sperrungen der Brücke zu erheblichen Umleitungen – mit deutlich verlängerten Fahrzeiten und wirtschaftlichen Belastungen. Eine Dauer von zwei Jahren würde diesen Ausnahmezustand zum Dauerzustand machen. Laut einer IHK-Studie von 2018 zählt eine zuverlässige Verkehrsanbindung zu den wichtigsten Faktoren für regionale Entwicklung. Eiderstedt darf nicht zur verkehrlichen Sackgasse werden.

Die Petition zur Vermeidung der Vollsperrung ist hier abrufbar. 

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